1. Was bedeutet eigentlich „Passionszeit“?

Heute geht es um die Passionszeit. Das ist die Zeit, die mit Ende des Karnevals, am Aschermittwoch, das ist in diesem Jahr der 17. Februar, beginnt. 

„Passion“ ist lateinisch und heißt „Leiden“. Wir denken in dieser Zeit daran, wie Jesus gelitten hat bevor er gestorben ist. (Die Geschichte dazu folgt dann in den nächsten Wochen.) Die Passionszeit dauert 6 ½ Wochen, nämlich genau bis zum Ostersonntag. Man nennt sie auch Fastenzeit, denn in dieser Zeit verzichten viele Menschen auf Dinge wie z.B. Alkohol, Zigaretten, Süßigkeiten, Fernsehen oder Computerspielen. Ihr seht, das sind Dinge, auf die nicht nur Erwachsene verzichten können, sondern manchmal machen da auch schon Kinder mit. Im Internet findet Ihr dazu einiges unter der Aktion „Sieben Wochen ohne“.

 

Allerdings ist in diesem Jahr ja sowieso alles anders. Wir verzichten seit langer Zeit schon auf so viele Dinge. Das Spielen mit vielen Freunden, Geburtstagspartys, Oma und Opa besuchen, Umarmungen mit Freunden. Schule und Sport in unseren Sportvereinen. Das ist damit aber nicht gemeint, das sind alles Dinge, auf die uns der Verzicht auf Dauer nicht gut tut. Wir müssen das im Moment machen, weil es Corona gibt, aber gut ist das für unseren Körper und unsere Seele nicht.

Wenn wir auf Dinge verzichten wie Alkohol, Zigaretten und Süßigkeiten, dann ist das auch gleichzeitig gut für unseren Körper, es fällt uns vielleicht auch schwer, darauf zu verzichten, aber es ist gut für unseren Körper.

Vielleicht sollten wir in diesem Jahr „sieben Wochen ohne schlechte Gedanken“ machen und auch anderen dabei helfen. Versucht doch einfach jeden Tag eine schöne Sache zu sehen oder zu machen. Freut euch über die Vögel an eurem Vogelhäuschen, über ein Eichhörnchen, das durch euren Garten läuft, oder über ein bisschen Zeit mit euren Familien. Ich bin sicher, da fallen euch eine Menge Dinge ein … 

Damit ihr noch etwas Schönes habt, das ihr machen könnt, hier eine kleine Bastelidee:

 

Frühlings- und Osteranhänger aus Salzteig

 

Für den Teig braucht ihr: 2 Tassen Mehl, 1 Teelöffel Öl, 1 Tasse Salz und 1 Tasse Wasser Ihr gebt das Mehl in eine Schüssel und dann die anderen Zutaten dazu. Das knetet ihr gut durch, das geht mit dem Mixer, aber auch mit den Händen. Wenn ihr das mit den Händen macht, hilft es, wenn ihr noch etwas Öl an den Händen habt, dann klebt der Teig nicht so. Anschließend könnt Ihr den Teig ausrollen, nicht zu dick, sonst dauert das Trocknen so lange. Ihr könnt beliebige Plätzchenformen zum Ausstechen nehmen, oder ihr zeichnet selbst einen Hasen auf Pappe und schneidet mit einem Messer um die Form herum. Wenn ihr das noch nicht alleine schafft, könnt ihr ja Mama oder Papa um Hilfe bitten. Die Figuren kommen dann für 1 Stunde bei 140° in den Ofen. Wenn sie fertig sind, könnt ihr sie noch anmalen. Das geht mit Wasserfarbe. Wichtig: wenn ihr eure Figuren an einen Osterstrauch hängen möchtet, vergesst nicht, vor dem Trocknen mit einer Nadel ein Loch in die Figur zu stechen, damit ihr hinterher auch einen Faden durchziehen könnt.

 

Salz auf Holztisch
Das Salz des Lebens

2. Was passiert an Ostern?

Hallo, da sind wir wieder mit einer neuen Ausgabe eurer Kinderseite. Nachdem Ihr jetzt wisst, was Passionszeit bedeutet, wollen wir euch nun erzählen, was Ostern eigentlich passiert ist, warum wir es feiern und welche Bedeutung die einzelnen Tage haben.

Die Karwoche ist die letzte Woche in der Passionszeit. Sie geht vom Palmsonntag bis zum Karsamstag. „Kar“ ist ein altes Wort und heißt „Leid“ oder„Sorge“. Am Palmsonntag, in diesem Jahr der 28. März, denken die Christen daran, dass Jesus auf einem Esel nach Jerusalem hineingeritten ist. Viele Menschen jubelten ihm zu und schwenkten Palmzweige. Aber längst nicht alle Menschen freuten sich über Jesus. Für die Machthaber galt Jesus als Unruhestifter. Sie wollten ihn festnehmen. Ihr wundert euch vielleicht, dass Jesus auf einem Esel und nicht auf einem Pferd ritt? Er tat dies nicht ohne Grund, denn wenn ein König auf einem Esel statt auf einem Pferd durch ein Stadttor reitet, zeigt es, dass er in friedlicher Absicht kommt. Aber ihr wisst ja, dass die Machthaber Jesus festnehmen und töten wollten. 

Nur wie wollten sie das schaffen? Unter den 12 Jüngern von Jesus, das waren eigentlich seine engsten Freunde, gab es einen Verräter, der hieß Judas Iskariot. Er bot den Hohenpriestern und Ältesten an, ihnen dabei zu helfen, Jesus zu ergreifen. Dafür bekam er 30 Silberstücke. Judas überlegte, wo und wann man Jesus am unauffälligsten fangen könnte. Ihm fiel ein, dass Jesus abends oft noch in den Garten Getsemani geht, um dort zu beten. Er bot an, auch dort zu sein und Jesus auf die Wange zu küssen, damit Jesus erkannt werden konnte in der Dunkelheit des Gartens. Gründonnerstag ist der Tag des letzten Abendmahles. In diesem Jahr ist es der erste April. „Grün“ kommt von dem alten deutschen Wort „gronan“ oder „greinen“, was so viel heißt wie „weinen“.Jesus und seine Jünger sind nach Jerusalem gekommen, um das Passahfest zu feiern, das ist das jüdische Frühjahrsfest, das an die Befreiung des Volkes Israel aus der Sklaverei in Ägypten erinnert. Aber Jesus ist eigentlich nicht so richtig nach feiern zumute, denn er weiß, dass er bald sterben wird.


Quellen: Herder Kinderbibel ergänzt durch Tiki Küstenmacher „Das LiederBuch“

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